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Schneeschuhtour bzw. Schneeschuhwühltour im Rotwandgebiet

25.02.2023

Schneeschuhtour bzw. Schneeschuhwühltour im Rotwandgebiet

am 25. & 26.02.

Teilnehmer: Uschi, Nadine, Sabine, Johannes, Thorsten, Sigi und Nicole

Bericht: Nicole

 

 

Sieben begeisterte Schneeschuhgeher bzw. solche, die es noch werden wollten, trafen sich um sechs Uhr am üblichen Parkplatz bei den Tennisplätzen in Deggendorf und es ging mit zwei Autos Richtung Spitzingsee. Wie bestellt, gab der Winter an dem Wochenende ein Stelldichein, wie es schöner nicht hätte sein können. Nach einer kurzen Kaffeepause, in der wir die tief verschneite Voralpenlandschaft genossen, ging es um 9:15 Uhr am Spitzingsee los Richtung Rotwandhütte. Wir zogen mit unseren Schneeschuhen die ersten Spuren durch den verschneiten Wald an der Bergwachthütte vorbei und konnten uns an der traumhaft schönen Winterlandschaft gar nicht sattsehen. Kurz unterhalb der Wildfeldalm hatte der Hüttenwirt ein Einsehen mit uns und kam uns mit seinem Spurgerät entgegen, sodass wir die letzte Strecke zum Rotwandhaus relativ mühelos bestreiten konnten. Bei einer Kaffee-, Jagertee- und Weizenpause auf dem Rotwandhaus wurde nach dem Bezug unseres Bettenlagers der Plan geschmiedet, noch die Rotwand (1884) in Angriff zu nehmen. Aufgrund des nicht gerade einladenden Wetters hatten wir die Ehre, die Rotwand bei feinstem Pulver und schlechter Sicht zu spuren. Am Gipfelkreuz angekommen, gab`s die traditionelle Gipfelschnapsverkostung mit Zirbal (leider gebrannt und nicht „zugesetzt“ ;-)), Nusserl und selbstgemachtem Schlehenlikör, der wie kalter Aldi-Glühwein schmeckte (danke, Sigi, für das Lob ;-)). Beim Abstieg legte der eine oder die andere ein unfreiwilliges Sturztraining ein, um festzustellen, dass es gar nicht so leicht ist, sich im tiefen, frischen Pulver wieder ohne fremde Hilfe aufzurichten. Den Tag ließen wir in der gemütlichen Kachelofenstube des Rotwandhauses bei schönen Gesprächen ausklingen, während es vor der Hütte die ganze Zeit schneite und wachelte.

Am Morgen staunten wir nicht schlecht, welche Schneemenge über Nacht zusammengekommen war. Da es nach wie vor munter weiterschneite, wurde nach dem Frühstück beratschlagt, ob wir an dem eigentlichen Plan, vom Rotwandhaus über den Taubenstein (mit einer Einkehr auf der Maxrainer-Alm) zum Spitzingsee zu wandern, festhalten wollen oder als Alternative die deutlich kürzere und lawinentechnisch sichere Tour zum Auerspitz machen sollen. Relativ schnell entschieden wir uns für den Auerspitz (1811m), der mit 50 Minuten Gehzeit vom Rotwandhaus angeschrieben ist. Dass die Entscheidung absolut richtig war, stellte sich nach den ersten Metern, die wir im knie- (bzw. je nach Teilnehmergröße) hüfthohen Schnee spuren durften, heraus, denn auch an diesem Tag hatten wir das Vergnügen, die erste Spur in den frischen Powder ziehen zu dürfen und wir frästen uns einen Weg durch den Latschengürtel auf unser Tagesziel. Einen kurzen Augenblick hatte der Wettergott an diesem Vormittag ein Einsehen mit uns (wahrscheinlich wollte er uns bei der mühsamen und kräftezehrenden Spurarbeit einfach nur bei Laune halten) und zeigte uns beim Anblick der Ruchenköpfe für einen kurzen Moment ein nahezu wolkenloses, blaues Himmelsfenster. Stolz und glücklich, dass wir uns durch den tiefen Schnee geschunden und nicht aufgegeben hatten, erreichten wir sieben Schneewühlmäuse den Gipfel des Auerspitzes. Der Rückweg zum Rotwandhaus war aufgrund der perfekten Spur, die wir uns angelegt hatten, ein Spaziergang. Nach einer kurzen Pause traten wir den Rückweg zum Spitzingsee an, wo wir in dem urigen Restaurant „Alte Wurzhütte“ eine verspätete Mittagspause machten und die beiden traumhaft schönen Schneeschuhtage nochmals Revue passieren ließen. Eine besondere Überraschung erlebten wir bei der Ankunft auf dem Parkplatz, als wir unsere beiden völlig eingeschneiten Autos erblickten bzw. erahnten. Alle Teilnehmer waren sich einig, im nächsten Jahr unbedingt wieder eine Schneeschuhtour unternehmen zu wollen.
Ganz herzlichen Dank an dich, Sigi, für die Organisation dieser wieder moi ganz besonderen und mit Sicherheit unvergesslichen Schneeschuhtour.